Höckinger SV

 

Theater beim HSV

 

„Wort für Wort – immer dabei“

 

 

 

Eine der größten kulturellen Veranstaltungen der Stadtgemeinde wirft bereits ihre Schatten voraus und so sind es nur noch wenige Tage bis die Höckinger Theatergruppe das erste Mal ihren diesjährigen Schwank „Wenn´s G´wissn druckt“ aufführt. Seit vielen Jahren ist es das Highlight des Jahres für die vielen Theaterbegeisterten der Umgebung. Grund genug um auch einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und hier laufen fast alle Fäden zusammen in die Hände von Erwin Reisinger. Dieser stand vor kurzem Rede und Antwort und vermittelte so einen Einblick in die doch sehr umfangreichen Arbeiten und Tätigkeiten, welche nötig sind um den gewachsenen Ansprüchen der Zuschauer letztendlich auch gerecht zu werden und diesen einen unterhaltsamen Abend zu bieten.

Das Höckinger Theater kann ja getrost als Erfolgsmodell bezeichnet werden. Wie hat das eigentlich alles angefangen?

Reisinger: Angefangen hat alles 1988. Der Sportverein benötigte für Neuanschaffungen finanzielle Mittel und da hatte Xav (Hagn Xaver) die Idee ein Theaterstück aufzuführen und so über die Einnahmen die Neuanschaffungen zu finanzieren. Keiner wusste zwar wirklich was alles gemacht und organisiert werden musste, aber letztendlich war es ein Riesenerfolg. Wir spielten damals das Stück „Der Playboy von der Jungfernalm“.

Trotz des großen Erfolgs folgten die nächsten Aufführungen erst in den Jahren 1998/99 und nach einer weiteren Pause im Jahr 2000 findet ja nun seit 2001 jedes Jahr die Theateraufführung statt.

Reisinger: Ja auch hier war wieder da Xav die treibende Kraft der das ganze wiederbelebt und etabliert hat.

Letztendlich steht und fällt das Theater aber auch mit deiner Person, denn man muss schon erwähnen, dass du hinter den Kulissen eine unglaubliche Arbeit leistet. Die erste Aufführung findet am 07.04.2017 statt. Bis dahin ist es jedoch ein langer Weg. Wann beginnst du mit den ersten Vorbereitungen?

Reisinger: Ich fang meistens so Ende Oktober/Anfang November damit an bei den Darstellern anzufragen, wer Zeit und Lust hat beim kommenden Theaterstück mitzuspielen und schau dann am Ende wie viele und welche Darsteller ich zur Verfügung habe. Anhand dessen suche ich dann nach passenden Stücken. Dies nimmt schon einige Zeit in Anspruch, da hier natürlich viele Dinge eine Rolle spielen. Da müssen die Charaktere des Stücks so gut wie möglich zu unseren Darstellern passen. Es müssen manchmal schon einige Stücke gelesen werden, bis ich dann das richtige für unsere Gruppe gefunden habe. In den Anfangsjahren haben wir oft sehr bekannte Stücke aus dem TV nachgespielt wie beispielsweise „Die drei Eisbären“ oder „Der verkaufte Großvater“. Mittlerweile suche ich nach relativ unbekannten Werken.

Wenn du dann das passende Stück gefunden, wie geht es dann weiter?

Reisinger:  Die traditionelle Bücherübergabe findet immer am 06.01. bei mir zu Hause statt. Hier kommen alle Darsteller bei einer Brotzeit zusammen und sind natürlich sehr gespannt auf das Stück, denn bis zu diesem Zeitpunkt wissen die Darsteller nichts. Danach gibt es in der Zeit bis zum Aschermittwoch immer ca 5-6 Leseproben bei denen auch immer wieder kleine Veränderungen im Text vorgenommen werden.

Aber selbst der Bühnenaufbau beim Gasthaus Schachtner, welcher jedes Jahr am Aschermittwoch stattfindet, steht ja unter deiner Leitung.

Reisinger:   Ja, nachdem ich schon jahrelang beim Auf – und Abbau der Bühne dabei bin, weiß ich einfach welches Teil wohin kommt. Im Anschluss an den Bühnenaufbau wird das Bühnenbild erstellt. Hier erhalte ich die meiste Unterstützung von meiner Frau und meiner Tochter Ramona.

Gut, dann brauchst du eigentlich nur noch die passenden Kostüme nähen und fertig ….

Reisinger (lacht): Nein, soweit sind wir dann doch noch nicht. Hier muss ich die Darsteller schon sehr loben, denn da kümmert sich wirklich jeder um sich selbst und das funktioniert sehr gut.

Wie oft probt ihr dann noch auf der Bühne bis es zur ersten Aufführung kommt?

Reisinger:  Ja, nachdem die Bühne steht, geht es in die heiße Phase! Der Text muss bis dahin sitzen, denn die Bücher kommen dann weg! Wir proben je nach Bedarf ca. 10-12 Mal bis zur Generalprobe.

Nachdem es in der Anfangszeit lediglich drei oder vier Aufführungen gab, sind es ja mittlerweile sechs geworden. Soll das Ganze noch weiter ausgebaut?

Reisinger: Nein, mit sechs Aufführungen, wobei ja zwei davon am Samstag stattfinden, sind wir meiner Meinung am Limit angelangt. Mehr geht wirklich nicht.

Wen ich dich nach deinem Lieblingsstück frage, welches fällt dir spontan ein?

Reisinger:  „Der Landfrauenausflug“ !! Das war ein Stück wie für uns geschrieben. Hier hatten wir zum Schluss sogar eine lebendige Goaß auf der Bühne. Das war schon sehr schön. Aber auch „die verflixten Hormone“ war ein tolles Stück.

Bis zur ersten Aufführung am 7.4. ist ja nicht mehr allzu lang hin! Wie läuft es mit den Proben momentan?

Reisinger:  Leider konnten wir bis vor kurzem wegen Krankheit nicht einmal mit der kompletten Crew proben, was natürlich nicht optimal ist. Aber ich denke, dass wir trotzdem ganz gut im Plan sind und das bis zum 7.4. hinkriegen. Die Darsteller sind sehr motiviert und mit viel Eifer bei der Sache. Schließlich wollen wir den Zuschauern wieder einen unterhaltsamen und lustigen Abend bereiten. Vor allem fürn Schos (Schachtner Georg) ist es dieses Jahr etwas ganz besonderes, denn schließlich feiert er sein 20-jähriges Jubiläum.

Während der Aufführungen „versteckst“ du dich ja immer unter der Bühne und übernimmst den Part des Souffleurs. Sehen wir dich künftig auch mal auf der Bühne?

Reisinger:  Geplant ist es zumindest nicht. Die Rolle als Souffleur passt ganz gut zu mir. Hier bin ich Wort für Wort immer dabei und versuche bei Texthängern schnellstmöglich zu helfen.

Dann möchte ich mich an dieser Stelle für die Zeit die du dir mitten in der „heißen Phase“ genommen hast bedanken und hoffe auf noch viele Theateraufführungen der Höckinger Theatergruppe unter deiner Führung.